04. Oktober 2010

Entrückt.

Sie war's: Taren | am: 04.10.2010 | 21:16 | Stempel: bitterschokolade, verzaubert | 1 Gedanke »

Es ist, als wäre meine Welt stehen geblieben, während sich um mich alles weiterdrehte. Oder ist es umgekehrt? Der Stillstand, das alltägliche in der Heimat, wirkt so unverändert, unbewegt. Und ich bin hingegen so anders.

Erfahrungen verändern dich, lassen dich wachsen, neue Horizonte tauchen aus dem Nebel empor. Die Rückkehr in das alt vertraute ist dann plötzlich ein Verlieren jenes weiten Blicks, ist ein Versinken und Verdämmern. Die Enge des Alltags wird zum Korsett.

Es gibt Momente, in denen ich mitten in einer Handlung, mitten in einer gewohnten Tätigkeit verharre und plötzlich nicht mehr weiß, was ich da eigentlich tue. In meiner Brust klafft dann die Leere weiter auf, die dieser Abschied hinterlassen hat, und ich finde nichts, womit ich sie füllen könnte.
Und der Herbst mit seinem Regen, seinem Nebel und all den grauen Wolken bietet sich als Spiegelbild.

Trotz allem ist es nicht die Sehnsucht, das Vermissen, die Traurigkeit über den Abschied, die mir manchmal, noch immer, Tränen in die Augen treiben, sondern viel mehr die Dankbarkeit über dieses unfassbar große, wunderbare und kostbare Geschenk, was diese Zeit für mich war.

Und während man selbst das Gefühl hat, dass alles ganz anders sein müsste, ist die Welt so wie immer – weil letztendlich doch nur innerlich alles neu ist, oh ja.

Bist du wieder im Norden?

Liebste Herbstgrüße. [Und vielleicht findest du bald Zeit für eine Antwortmail? Meines Wissens nach bist du dran. ;) ]

Kommentar schreiben

Kommentar