17. Juli 2010

tacet.

Sie war's: Taren | am: 17.07.2010 | 13:35 | Stempel: bitterschokolade | 4 Gedanken »

Stille.
Ich wünsche mir Wolken, grau gedämpftes Licht, was auch tagsüber Lampenhelle in meinem Zuhause erfordert. Regenschleier, dicht wie dunkle Seide, und Nebel, der die Welt in schimmernd unstete Schatten hüllt. Ich möchte kalten, feuchtigkeitsschweren Wind auf meinem Gesicht fühlen, mich in warme, dicke Wolle kuscheln.
Ich möchte wie früher, in melancholietrüben Tagen, schreiben können, Worte wie einen Fluß auf’s Papier bringen, die Stille, Leere und Traurigkeit in mir hinausschreiben.
Doch jetzt? Ich verstumme. Meine Worte fehlen mir. Es gibt keine Ausdrucksmöglichkeiten für das, was in mir ist. Ich bin so – still geworden. Stumm.

Vermutlich – bräuchte ich eine Auszeit, ein paar Tage, eine Woche, nur für mich sein. Aber das geht nicht. Also muss ich mit der Stille leben.

Sag doch nicht sowas … im August brauchen wir gutes Wetter für Rotweinabende, Zoobesuche und sonstigen Schabernack. ;)
Na gut, das klingt jetzt auch nicht nach Auszeit, ist also vermutlich nicht unbedingt ein Trost, aber immerhin gibt es Rotwein. Dabei lässt es sich im Notfall auch vortrefflich melancholisch werden. ;)

Kannst du denn sagen warum du traurig bist?

Nein, ich bin nicht traurig. Das ist dann falsch angekommen. Mir fehlt eben genau das – irgendwie. Ich bin innerlich einfach still geworden. Und so wie ich dann eben denke, wünsche ich mir das Alte ein wenig zurück – Melancholie.

Ja, Wilson, darauf freue ich mich, das ist auch Auszeit. *lächel*

Ach so okay. Das du traurig bist hatte ich irgendwie in diesen Satz reininterpretiert: „Ich möchte wie früher, in melancholietrüben Tagen, schreiben können, Worte wie einen Fluß auf’s Papier bringen, die Stille, Leere und Traurigkeit in mir hinausschreiben.“

Dann habe ich das falsch verstanden.

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