14. April 2011

Pride.

Sie war's: Taren | am: 14.04.2011 | 23:55 | Stempel: gefragt | Keine Gedanken »

Den Kopf hochmütig im Nacken, diesen Hauch von Arroganz im Blick: zu stolz, um sich mit weniger zufrieden zu geben, zu stolz, um sich zu binden, sich zu entblößen, sich verwundbar zu machen. Stolz ist Haltung und Selbstachtung, das Wahren des Gesichts um jeden Preis. Stolz bedeutet eher Verzicht als Kompromiss, lieber Einsamkeit als Nachgeben. Stolz stärkt und zerstört gleichermaßen.

Vielleicht bin ich zu stolz. Sich mit weniger begnügen, weniger vom Leben und von sich selbst erwarten, nicht immer den höchsten Anforderungen genügen oder sie an andere stellen, sondern Nachsicht üben – das ist nicht meine Stärke. Vielleicht ist es deshalb mein Schicksal, daß alles so ist, wie es ist. Stolzes, hochmütiges, einsames Herz, was sich nicht bindet, weil doch niemand gut genug scheint, und stattdessen sehnt, sehnt, sehnt.
Wer bin ich, daß ich so stolz sein dürfte?!

Und dann verliere ich mich in dem endlosen Nachthimmel, schalte das Licht aus und blicke hinaus, und ich atme, atme in die Finsternis dieses Vorfrühlings, der so instabil und doch hartnäckig versucht, das Leben wiederzubringen. Es blühen Kirschbäume, die Freude und Traurigkeit in meine Brust sähen, und täglich hält das Schicksal neue Überraschungen für mich bereit, zwischenmenschliches Chaos, Tränen, Glück, Druck und viel Arbeit, aber auch so viel Schönes. Nichts, was nur eine Seite hätte, Komplimente werden schal und Angst machende Termine verbinden sich mit wunderbaren Menschen – und ich laufe auf der Grenzlinie zwischen den Gefühlen und lebe und lebe und lebe.

Kommentar schreiben

Kommentar