28. Januar 2012

Selbstermutigung.

Sie war's: Taren | am: 28.01.2012 | 20:41 | Stempel: bitterschokolade, denken | 1 Gedanke »

Draußen im Hof taut der der Schnee dieses Winters.
Ein langer Abend vor dem PC steht mir bevor, wieder einmal eine viel zu spät in Angriff genommene Hausarbeit. Mein Zimmer ist chaotisch, ich müßte dringend Staub saugen und putzen. Und – mein Klavier ist still.
Viel zu viel bleibt liegen in dieser allzu vollen Zeit, viel zu viel Arbeit verdrängt alles andere. In mir ist eine schon verzweifelte Sehnsucht nach dem Frühling, nach Sonne und Wärme und Aktivität. Mein nach wie vor geschienter Arm ist zwar mittlerweile in begrenztem Radius beweglich, doch funktioniert noch immer viel zu wenig. Der Sport bleibt verwehrt, noch ist unklar, wie lang, und auch das Musizieren ist mit Schmerz und viel Frustration verbunden.
Lange war ich nicht mehr so verwundbar, so verletzlich. Die Schiene an meinem Arm bringt alte, lang vergessene Körpererinnerungen an Verbände, andere Verletzungen, andere Schmerzen hervor, und ich hasse das Gefühl von Fragilität und Versehrtheit, das mir der noch immer geschwollene Ellenbogen in seinen bunten Regenbogenfarben aufzwingt. Träume von damals, manchmal gar der plötzlich auftauchende Wunsch danach, mein Blut zu sehen, die Schwäche sichtbar zu machen, den ich sofort von mir wegschiebe – plötzlich ist da wieder Kampf, wo doch so lange einfach Leben war. Aufstehen, arbeiten, durchhalten, lächeln und lachen und scherzen, obwohl in mir diese Müdigkeit hängt, obwohl mir die Freude in meinem Leben fehlt. Durchhalten – es wird vorbeigehen, ich weiß. Weniger Arbeit, mehr Funktion im Arm, Klavier und bald wieder Sport, und mein Feuer wird wieder brennen.
Die Kälte lähmt. Doch, egal. Augen öffnen, Rücken grade strecken und weitergehen. Ich werde wieder heilen, so wie ich immer geheilt bin, und: ich habe viel mehr Kraft als alles, was mir grad im Wege liegt.

Bald kommt der Frühling. Und dann – Musik, Pläne wahrmachen, Sonne und Leben und Farben.

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