25. November 2011

Taking a breath.

Sie war's: Taren | am: 25.11.2011 | 20:23 | Stempel: erkannt | 1 Gedanke »

Untergründige Irritation.
Meine Tage lassen keine Zeit für Denken, Fühlen, Lauschen, ich gehorche der Diktatur meines Terminkalenders und des fremden Taktes, den Arbeit, Universität, Verpflichtungen diktieren. Tage verschwimmen, als sähe ich sie lediglich flirrend am Fenster vorbeiziehen, und kaum drehe ich mich einmal um, ist erneut eine Woche vergangen. Die Zeit rast, so ausgefüllt, wie sie ist, und eigentlich ist es nicht schlecht – ausgewogen, aktiv, alle Aspekte handlich in feste Zeiten sortiert.

Und doch – wie ein Trugbild aus der Ferne, unklar und neblig liegt unter all diesem das seltsame Gefühl, daß etwas nicht stimmt. Freunde, Menschen, Zwischentöne zerrinnen mir zwischen den Fingern, ohne daß ich fassen kann, was dort stört. Immer wieder verfolgen mich die ausgesprochenen und die verschwiegenen Vorwürfe, zu wenig Zeit zu haben, mich nicht zu kümmern, und in dem verzweifelten Versuch, allen gerecht zu werden, entgleitet mir jeder. Dissonanzen, die nicht hervor treten, sondern durch den Abstand gar nicht auffallen, oder einfach nur die plötzliche Verwunderung, daß ich nicht mehr weiß, wie mir wichtige Menschen ihre Tage verbringen – zu viel.
Und auch ich selbst scheine unklarer zu werden, als würde sich mein Ich in all den Pflichten verlieren und unscheinbar, gewöhnlich, grau werden. Irgendwas hier ist nicht gut.

Liebste, denk bitte daran man kann es NIE allen Recht machen und das musst du auch gar nicht. Und jeder Mensch braucht durchaus auch Zeit für sich, manche auch mehr als andere. Das ist völlig in Ordnung.

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