16. Oktober 2011

woanders bin ich wer gewesen.

Sie war's: Taren | am: 16.10.2011 | 22:49 | Stempel: denken, fühlen, hören | Keine Gedanken »

3 minuten bis zum hafen
3 jahre noch bis irgendwann
nur ein paar tage noch zum schlafen
dann fängt irgendetwas an
was mir irgendwas verspricht

und es sagt mir ins gesicht
schön dass du dabei bist
und doch fühl ich mich wie ein schneemann
dessen lieblingsmonat mai ist

zwischen all der euphorie
und sicher besser gings mir nie
fällt mir wieder ein
woanders bin ich wer gewesen
hier werd ich irgendjemand sein

Spaceman Spiff

Ein bisschen zwischen den Welten. Nicht richtig hier, nicht richtig dort, nicht im Alltag, nicht woanders – tanzend auf dem Grat der sozialen Kontakte, die irgendwie größtenteils im Moment ein Drahtseilakt bedeuten. Die Fragilität ist ungebrochen, die Haut dünn und papieren. Was hilft? Ich weiß es nicht, noch immer nicht. Am Alltag entlanghangelnd, so weit wie möglich die Normalität aufrechterhalten und weitergehen, nicht stehenbleiben,- und erst recht nicht zurücksehen.
Vieles ist ungenau, was ich will, was gut ist. Es ist die Jahreszeit, rede ich mir ein, das Licht, die Kälte, der Herbst, und nicht mein Inneres, was versucht zu verarbeiten, was noch nicht zu verarbeiten ist. Nein, mit dem Alten will ich mich nicht beschäftigen, lieber weglaufen ins Leben hinein, daß sich so seltsam, so fremd anfühlt, und doch – wenn ich nur genug davon in mich aufsauge, muß es doch wieder meines werden. Ab morgen wieder Disziplin, morgens ans Klavier, ich habe mir lang genug Pause erlaubt. Es wird Zeit, zurückzukehren und zurückzulassen, was nicht hierhin gehört, was stört und bohrt. Diese Leere aus mir herausreißen und wegwerfen. Wenn ich beschließe, daß alles gut ist, muß das doch auch so sein. Ich war wer, woanders, und jetzt?

zwischen all der euphorie
und sicher besser gings mir nie
fällt mir wieder ein
woanders bin ich wer gewesen
hier werd ich irgendjemand sein

Kommentar schreiben

Kommentar