01. September 2011

Simply happy.

Sie war's: Taren | am: 01.09.2011 | 19:55 | Stempel: Allgemein | Keine Gedanken »

Vier Saiten, einen massiven, whiskyfarbenen Korpus, Duft nach Wald und Südsee und unbehandeltem, gutem Holz, eine golden schimmernde Maserung und das alles knapp so groß wie mein Arm – und meine Augen strahlen, als ich meine neuste Erwerbung aus dem Karton hebe. Ein kleines, feines Instrument, wie geschaffen zum Anfassen, Spielen Wollen und Verlieben, passend zu meiner Haarfarbe, wie mir bestätigt wurde, und so leicht und handlich, daß sie überall mit hinkann, wo ich hingehe.
Und so drucke ich verbotenerweise heimlich auf der Arbeit eine Akkordtabelle aus und pfeife zufrieden, als ich wegen nichtiger Gründe aus den Nachmittagsgruppen ausgeschlossen werde, weil ich so früher heim fahren und meine Finger um ihren schlanken Hals legen, ihre Saiten streicheln und ihr Geheimnisse entlocken kann.

So winzig, so lustig, und dafür doch so voll im Klang – hach. Ich hatte mein Herz schon an sie verloren, als sie noch in ihrer Plastikhülle auf meinen Fingern ruhte und bewies, daß sie perfekt ausbalanciert ist, und verfiel endgültig, als ich sie das erste Mal hörte, im Schneidersitz auf dem Teppich im Wohnzimmer meines alten Chefs, der gar nicht mit dem Lachen aufhören konnte, weil ich so strahlte und dieses kleine Spielzeug so witzig und einladend ist. Auch er konnte eigentlich die Hände nicht von ihr lassen, und wir zwei raubten sie uns abwechselnd, kichernd und schmunzelnd und begeistert.

Und morgen, morgen nehme ich sie mit mir mit zur Arbeit, und fahre extra früher hin, um im Morgenkreis mit P. zusammen ein Duo zu bilden, sie ihm zu zeigen und stolz zu sein und mit ihr die Zeiten zu füllen, in denen ich nicht mit hinein in die Therapie darf. Und ich freue, freue, freue mich (und hoffe, daß weder meine Gitarre noch mein Klavier eifersüchtig werden…).

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