30. Januar 2011

And I was worried your wings would melt.

Sie war's: Taren | am: 30.01.2011 | 14:11 | Stempel: bitterschokolade | Keine Gedanken »

Manche Menschen atmen Musik, leben in ihr, sind von ihr umgeben. Diese Selbstverständlichkeit im Tun, dieses ruhige, selbstvergessene Verströmen von Klang, Rhythmus und Tönen läßt mich ehrfurchtsvoll verstummen, still daneben sitzen und mit Bewunderung lauschen, beobachten, mitschwingen. Sie zu erleben, in ihrer Leichtigkeit im Umgang mit diesem großen, vielleicht dem größten Mysterium ist wunderbar und hält weit über diesen einen verzauberten Abend an.
Ich bin nicht einmal neidisch, nein – nur wehmütig, weil ich fürchte, diese Art des Umgangs niemals zu erreichen. Sie beherrschen so viele Instrumente, flexibel und kreativ, und zeigen mir dabei auch, wie weit ich selbst von wirklichem Beherrschen dieser entfernt bin. Ich schlage hart auf dem Boden der Tatsachen auf, und erneut wird mir bewußt, daß ich noch meilenweit von dem Niveau entfernt bin, was ich benötigen würde. Vielleicht war dieser Traum viel zu hoch gegriffen, und ich sollte dort bleiben, wo ich bin, mich an der Theorie festhalten und akzeptieren, daß alles andere nicht in meiner Macht steht.
Aber nein, ich will nicht aufgeben. Ich will nicht, wieder einmal, schon am Anfang resignieren, weil ich zu wissen glaube, daß ich es nicht schaffen kann. Für diesen Traum bin ich bereit, das bittere Scheitern am Ende in Kauf zu nehmen, ich bin bereit, den Kampf aufzunehmen, auch gegen mich selbst und meine Ängste. Denn die Musik ist es wert, um sie zu kämpfen, und zugleich ist sie dabei auch meine größte Ressource.
Und ich muß es lernen, nicht schon deshalb aufzugeben, weil andere mich übertreffen. Verfluchte Arroganz! Auch wenn ich vielleicht niemals so von Musik durchdrungen bin wie sie – kann Ich doch Ich sein, und musizieren. Für mich. Und vielleicht – auch für den Traum.

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