07. Dezember 2010

Weißer, ewiger Himmel.

Sie war's: Taren | am: 07.12.2010 | 10:41 | Stempel: beobachtet, gefragt | Keine Gedanken »

Es ist, als würde die Welt warten, lauschen, gespannt und still. Und ich sitze hier und warte mit ihr, lausche hinaus, in diese Welt aus Schnee, Eis und Tauwasser, Eiszapfen und gefrorener Poesie.
Immer wieder vergesse ich die Zeit, und erwache jeden Tag ein dutzend Male aus einer Verträumtheit, die ohne Traumbilder auskommt, nur Gefühl und Moment und Winter. Kerzen, dampfender Tee, frisch gebackene Kekse und eine Landschaft aus Zuckerguss und Eiskristallen, Vorhänge aus fallenden Flocken und inneres Schweigen, das alles ist jetzt, ist hier, ist wirklich, so viel wirklicher als dieses vage Pflichtgefühl, das zwischendurch das Bewußtsein sendet, daß der Tag noch Aufgaben und Termine beinhaltet.
Es ist keine Lethargie, sondern eine Besinnung und Einkehr, kein Verharren, sondern ein Wachsen an Stille und Raum und Gegenwart. Und so sitze ich mit Decke und Kakao und Schokolade und wohliger Wärme und schaue hinaus, und akzeptiere, daß im Moment meine oberste Priorität nicht die Arbeit ist. Doch so ist es gut.

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