01. Juli 2018

Gespenster.

Sie war's: Taren | am: 01.07.2018 | 20:47 | Stempel: bitterschokolade | Comments Closed

Schlaf war schon immer schwierig. Nein, nicht immer – seit. Die einzige Sache, die von damals blieb und die ich nicht besiegt bekomme, die mich nicht loslässt. Es gibt viele Dinge, die mich nicht schlafen lassen. Eine andere Umgebung. Fremde Menschen. Ungewohnte Geräusche, Hitze, ein anderer Körper neben mir, ein Wechsel der Bettseite, fehlende Fluchtmöglichkeiten, Stress, Sorgen  – und manchmal liege ich auch einfach grundlos wach und lausche stundenlang in die Nacht.
Und dann kam sie. In ihren Armen schlief ich bereits in der ersten Nacht für ein paar kostbare, unerwartete Stunden. Ihre Atemzüge, ihre Wärme lassen mich einschlummern und vertreiben die Dämonen, die mich sonst manchmal nachts besuchen.
Ist es da verwunderlich, daß ich nun, ohne sie, nicht schlafen kann? Nein, wohl nicht.
Also liege ich wach, denke an sie und schlucke die Tränen und den Kummer herunter, so gut ich kann. Statt mich der Leere und der Nacht zu ergeben, greife ich nach Erinnerungen, nach dem Gedanken an ihren Duft und die Sicherheit, die sie mir gibt, locke das Glücksgefühl zu mir zurück, daß es sie überhaupt in meinem Leben gibt, und bete mir selber vor, wie bald ich sie wiedersehe in dieser Stadt ihres Herzens.

Und dennoch – sie fehlt, sie fehlt.

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