15. November 2015

Paris.

Sie war's: Taren | am: 15.11.2015 | 18:03 | Stempel: denken, fühlen | Keine Gedanken »

Die Anschläge von Paris machen fassungs- und sprachlos. Es gibt keine Worte für diese Taten, die zutreffen, die das Grauen, die Gewalt, die Abscheulichkeit der Taten zutreffend schildern könnten. Und es irgendwie gut, daß es keine Worte gibt – gäbe es Worte, würde das vielleicht bedeuten, daß solche Ereignisse zu unserem Leben gehören.
Die Angriffe haben uns (und ja, uns alle, nicht nur die Pariser, die Franzosen oder uns Europäer) im Herzen unserer Gesellschaft getroffen – in einem Konzertsaal, in Cafés, im Sportstadion. Dort, wo unser Leben stattfindet, dort, wo wir unsere Freizeit verbringen. Dagegen können wir uns nicht schützen, und selbst, wenn wir es könnten, sollten wir es nicht tun. Ich möchte mir nicht nehmen lassen, auf Konzerte zu gehen, im Café zu sitzen, im Stadion mitzufiebern, auch wenn ich an diesen Orten potentiell angegriffen werden kann. Ich möchte mein Leben nicht ändern, weil Terroristen, Vollidioten, mein Leben mit ihrem Hass und ihrem Wahnsinn verändern wollen. Ich möchte mir meine Freiheit nicht nehmen lassen, auch wenn das bedeutet, daß ich, daß wir alle verwundbar sind, genau dort: in unseren Cafés, auf unseren Straßen, in unseren Konzertsäälen und Clubs und Stadien. Laßt uns trotz der Anschläge auf Paris und trotz aller Anschläge, und ein bisschen auch grade wegen ihnen, offen und verwundbar und lebendig bleiben. Laßt uns leben und feiern und frei sein. Laßt uns weiterhin Fremde willkommen heißen, freundlich und tolerant und warmherzig.

Und in all der Fassungs- und Sprachlosigkeit und inmitten der Wut und des Mitleidens tue ich eines der vielleicht lebensbejahendsten Dinge, die man so tun kann: ich stricke Babysocken für dieses neue Leben. Und webe meine Wünsche um Frieden, Freiheit und Glück gleich mit hinein.

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