Schaumspiele

07. März 2016

Seifensucht, die dritte

Taren • am 07.03.2016 um 19:29 in Schaumspiele
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Und dann hatte mich die Seifensiedesucht final in ihren Klauen. Weiter ging es, Farben und Formen und Möglichkeiten sind ja so verlockend!

#11: Zickige Ziege, die zweite
Nachdem mich das Rezept beim ersten Versuch ja geärgert hat und ich, zwangsläufig, meine erste Heißverseifung ausprobieren musste, wollte ich dann doch noch einmal testen, ob ich das nicht doch auch als Cold Process-Seife hinbekomme. Diesmal klappte es wunderbar, ich habe den Seifenleim geteilt und die eine Hälfte mit zerhäckselten, in Öl eingelegten Ringelblüten gefärbt:
Ziege2

#12: Oink Oink!
Diese Seife bekam ihren Namen von einem neuen Inhaltsstoff, für den ich in Frankfurt so gefühlt jeden Bioschlachter aufgesucht habe – Schweineschmalz. Es riecht in der Seife wirklich nach gar nichts mehr, auf das Waschgefühl muß ich leider noch warten… Sie bestehen aus Schmalz, Babassu, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Kamillenöl und Rizinusöl, die Lauge ist mit Ziegenmilch angerührt, gefärbt mit Tonerde, 8% überfettet: oink

#13: Geschenkpirat
Ein weiterer Pirat, schnell angerührt, um ein Mitbringsel für eine meiner Tanten zu haben, die Seifen als hübsche Deko und für die Hände sehr schätzt. Ich habe bewußt etwas weniger kostbare Öle verwendet, da sie ja vor allem für die Hände gedacht ist – also auch wieder Schweineschmalz, Kokosöl, Olivenöl, Rapsöl und Rizinusöl, ÜF 10%, Salz und Zucker in die Lauge und als Duft das Parfümöl Fresh Linen: gaestepirat

#14: Natur pur
Spielen mit Farben war nun der neueste Plan. Also habe ich vor allem Forumsrezepte genommen, die ausgetestet sind, um ein wenig mit Farben und Swirldingen zu experimentieren. Das hier ging leider eher schief: Olivenöl, Kokosöl, Rizinusöl, Zucker, Salz und erstmalig Seide, ÜF 9%, beduftet mit Citrus (PÖ):
olive

#15: Traumschaum
Ein weiteres Forumrezept, Olivenöl, Kokosöl, Reiskeimöl, Kakaobutter und Rizinusöl, 10% ÜF, Zucker, Salz und Seide in die Lauge. Der Duft ist das PÖ Bay Rum (ARRR!), und ich habe ein bisschen rumgespielt:
sturmschiffe

#16: Babassu für Arme
Das Rezept ist wieder nicht von mir. Schmalz, Kokosöl, Rizinusöl, Zucker, Salz, Seide, 8% überfettet, als Duft Androgyni (PÖ) und Faaaarben mit Swirlversuch:
gruenblau

Hat Spaß gemacht!

Bubbelwahn

Taren • am 07.03.2016 um 19:15 in Schaumspiele
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Passend zum Wochenende, an dem die erste Seife (Kamillentee) angewaschen wurde, zeige ich direkt mal meine weiteren Seifenbastelversuche. Ich habe mich neu und weiter an Farbe und Duft und verschiedenen Rezepten versucht und ein paar ansehliche Seifchen produziert, wie ich finde.

#7, #8 und #9: Überfettungstestseifen
Um das Ganze mal ein bisschen wissenschaftlicher anzugehen, habe ich mich entschieden, ein Grundrezept der Seifensiederkunst in unterschiedlichen Überfettungsstufen zu sieden, damit meine Testerinnen und ich ausprobieren können, welche Überfettung unserer Haut jeweils am Besten gefällt. Jede Seife besteht zu jeweils gleichen Teilen aus Kokosöl, Olivenöl und Rapsöl, dazu Kakaobutter für die Pflege und Rizinusöl für den Schaum. Hinzu kamen ein bisschen Salz als Sole in die Lauge. Und dann habe ich mich zum ersten Mal an Parfümölen versucht und verschiedene Farb-Experimente gestartet. Die mit 7% überfettete war ein erster (eher misslungener) Swirlversuch, beduftet mit dem Parfümöl (PÖ) Kräuterwiese:
Testseife_7_UeF

Die 10%ige versuchte sich zu trennen, als sie in der Form war, also mußte ich sie noch einmal zusammenrühren, was alle Farbexperimente in Einheitsrot verwandelte:
Testseife_10_UeF
Außerdem habe ich vergessen, daß das Wärmekissen die Silikonformen natürlich deformieren kann, daher die lustige Form. Jaja. Man lernt durch Fehler und Erfahrung.

Die 13%ige wurde hingegen endlich mal so, wie ich sie mir vorstellte, und duftet herrlich nach PÖ Meeresbrise:
Testseife_13_UeF
Leider war ich mit dem Ausformen und Schneiden etwas ungeduldig, daher gab es die unschönen Risse und die nicht perfekten Formen.

#10: JLJL
Ermutigt von diesem Erfolg (also, prinzipiell, wenn ich geduldiger gewesen wäre) habe ich direkt ein weiteres Rezept aus dem Forum nachgesiedet. Olivenöl, Kokosöl, Distelöl, Bienenwachs, 9% ÜF, Zucker und Salz in die Lauge, gefärbt zum Teil mit in Öl gelöstem Brennesselpulver und beduftet mit den ätherischen Ölen Zitronengras und Grapefruit:
jljl

Wird doch!

12. Februar 2016

Kokos deluxe, brennende Nesseln und versoffene Gauner

Taren • am 12.02.2016 um 13:35 in Schaumspiele
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Schaumspiele, die zweite:
Natürlich konnte ich das Experimentieren nicht lassen. Im zweiten Seifendurchgang habe ich mich an ein paar Verrücktheiten gewagt:

#4: Kokos, die volle Dröhnung!
Mit einer milden ÜF von 8 % bestehen diese beinah weißen Schätzchen aus Kokosöl, Sheabutter, Sesam, Reiskeim und Rizinus. Die Lauge ist mit einer milden Sole angerührt, und anschließend gab es noch einen ordentlichen Schluck Kokosmilch in den Seifenleim – also ganz viel leckeres Kokos, was durch die hellen Fette dann auch in Kombination mit der Sole zu dieser wirklich schönen Farbe geführt hat:
kokostotal
Ich gebe zu, auf diese Seifen bin ich ein bisschen stolz – sie fühlen sich jetzt schon total schön in der Hand an, irgendwie cremig und weich, obwohl sie nicht weich sind. (=

#5: Versoffene Piraten
Diese Seife beinhaltet Bier. Ja, Bier – ausgekocht, um den Alkohol zu reduzieren, natürlich, aber dennoch stecken hier drin 40 g reines braunschweiger Bier. Hehe. Auch mit 8 % überfettet sind diese Ganoven aus Kokosöl, Babassu, Shea, Olive, Rizinus und Raps, also müßten sie eigentlich auch recht fleißig schäumen. Auch hier stand die Kokosmilch angebrochen so schön in der Nähe, also kam auch davon noch ein Schüsschen in den Leim. Dann habe ich mich nochmal am Färben versucht, aber irgendwie bei der roten Erde nicht genug gerührt, zumindest ist die Farbe nicht so doll und ich fürchte, es sind auch noch kleine Klümpchen drin. Mist. Mal sehen, ob sie sich trotzdem einigermaßen angenehm wäscht…
bierpirat

#6: Brenn, du Nessel, brenn!
Ein weiteres Experiment. Wieder einmal mit Sole (das soll dazu führen, daß die Seifen leichter aus den Formen gehen, und außerdem mit Salz pflegen, ohne den Schaum zu beeinträchtigen, deswegen finde ich das so toll) und Kamillentee angerührt, dann kamen Kakaobutter, Kokosöl, Olive, Reiskeim und Rizinus dazu. In’s Reiskeimöl habe ich im Vorhinein Brennnesselpulver (also schlicht getrockneteemahlene Brennnesselblätter) gematscht, daher die tolle tiefgrüne Farbe (die in Wirklichkeit grüner und schöner ist als auf den Fotos). Dann gab es noch einen Esslöffel Joghurt, weil der eh weg mußte, und fertig war die Brennnesselseife. Bei dieser sieht man auch endlich mal, daß sie gegelt hat – yay! Diese ist jetzt auch die erste Seife, die ich mal gar nicht beduftet habe, aber ich mag ihren herben kräuterigen Geruch.
brennnessel

Als nächstes geht dann mal die systematische Erforschung der Seiferei los – drei verschiedene Überfettungsgrade, und dann auch mal ein Direktvergleich von Milchseife, Soleseife und Salzseife sowie einigen Zusatzstoffen. Ik freu mir schon!

08. Februar 2016

Kamillentee, zickige Ziegen und Schmuddelpiraten

Taren • am 08.02.2016 um 16:26 in Schaumspiele
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Das erste Wochenende mit dem neuen Hobby ist um, die ersten Seifen reifen. Zeit, doch direkt mit den immerhin zum Teil doch gar nicht ganz missratenen Ergebnissen zu prahlen (und die Seifentester schonmal emotional darauf vorzubereiten, was sie bald an ihre Haut lassen sollen – aharharhar!):

#1: Kamillentee
Als Fette verstecken sich in diesen kleinen Knubbeln Kokos, Shea, Olive, Sonnenblume, Rizinus und ein bisschen Argan (9% Überfettung). Die Lauge habe ich mit sehr starkem Kamillentee angerührt, dann kam später in den Seifenleim (SL) noch Kaolin, Stärke und Ringelblüten (jaa, wirklich! Ringelblumenblüten! Cool, nicht?!), so für den Spaß. Gefärbt ist sie mit ein bisschen roter Erde. Ich dachte, ich fange mal „einfach“ an und arbeite mich dann weiter in die Tiefen der Seifensiederei vor.
kamille

#2: Zickige Honigziege
Mein zweites Experiment hat mir dann direkt auch Schwierigkeiten bereitet. Ich habe die Lauge mit Ziegenmilcheiswürfeln angerührt und als Fette Kokos, Kakao, Babassu, Raps, Rizinus und Olive verwendet (10% ÜF), später kam dann noch ein bisschen Honig und Stärke in den SL. Am nächsten Morgen hatte sich dann jedoch Öl auf den Seifchen abgesetzt, also nicht total viel, aber genug, um mich nervös zu machen. Also habe ich sie dann gestern eingeschmolzen und im Ofen verseift (dabei kam dann noch etwas mehr Ziegenmilch und Honig in den SL). Leider war ich dann anschließend mit dem Ausformen etwas ungeduldig und habe sie rausgeholt, obwohl sie noch nicht wirklich fest waren, daher sehen sie jetzt nicht so doll aus. Hrmpf. Aber immerhin haben die Reste im Topf schon wundervoll geschäumt, als ich ihn nach dem Einformen des SLs ausgewaschen habe. Durch die Heißverseifung müßte ich diese immerhin so in einer Woche anwaschen können, juhu!
zickigeziege

#3: Schmuddelpirat
Meine erste Soleseife, ein Pirat braucht schließlich Salz. ÜF 9%, Kokos, Kakao, Shea, Rizinus, Reiskeim, Sesam und Olive und in den Seifenleim noch ein Schuß Milch für die zarte Piratenhaut. Dann habe ich auch gleich mein erstes Farbexperiment gewagt: die erste Hälfte des SLs kam so in die Form (gelblich), dann habe ich die zweite Hälfte mit Erde schwarz gefärbt und dazu gegeben. Noch ein bisschen planlos drin rum gerührt, fertig war der schmutzige Pirat. Arrrr!
piratenseife

Ich plane übrigens, nach dem Anwaschtest und dann nochmal nach Rückmeldung meiner Seifentesterinnen noch jeweils dazu zu schreiben, wie sich die Seifen so waschen – als Gedächtnisstütze für mich, und falls irgendjemand mal durch Zufall hier landet und irgendwas nachmachen will. Rezepte mit Prozentangaben können jederzeit erfragt werden.
Oh, und ich will natürlich Lob und Bewunderung! ;-)

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