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04. April 2017

Norden – oder wo auch immer.

Taren • am 04.04.2017 um 15:55 in hören
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„die welt ist aus glas und ich,
ich bin ein magnet
ein gebogener körper auf der suche nach halt
ich bin eine kompassnadel,
die sich pausenlos dreht
bist du mein norden, bist du wiesen und wald?

meine elende freiheit ist zu groß für uns beide
komm, wir binden sie fest, auf daß ich noch bleibe.“

Spaceman Spiff – Norden

Und wieder einmal hat das Anbinden nicht funktioniert.

22. September 2015

Monströs.

Taren • am 22.09.2015 um 17:16 in hören
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We are monsters anyway
so don’t try to hide your face
you’ll be spooking through the days
`cause we’re monsters anyway.

And as you’re reading up my soul
at least smile for me `cause all
the wicked thoughts are here to stay
and we’ll be monsters everyday.

Spaceman Spiff – Monsters

Und wenn man eh ein Monster ist, immer und sowieso, dann kann man auch dazu stehen, nicht wahr?

12. März 2015

und überhaupt

Taren • am 12.03.2015 um 21:25 in fühlen, hören
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Doch ich ging weg ich war zu müde was zu sagen
und überhaupt du würdest mich eh nicht verstehen
ich bin viel zu jung um jetzt schon bei dir zu bleiben
ich mein ich bin sehr gern allein
denn es ist so schön, so schön, so schön
ein Cowboy zu sein

Gisbert zu Knyphausen – Wer kann sich schon entscheiden

Heute habe ich das Geschenk, was eigentlich für ihn in meiner Wohnung wartete, an jemand anderen verschenkt. Und es fühlte sich gut an, nach dem, was so passiert ist.
Ja, er fehlt mir. Er fehlt mir seit Wochen. Am meisten hat er mir am Samstag gefehlt, als ich ihm gegenüber saß und ihn nicht wiedererkennen konnte. Dem Menschen, der er mal war, dem hätte ich dieses Geschenk eigentlich gern gegeben – aber da dieser Mensch sich offenbar verloren hat in allem, was danach passierte, war das heute wundervoll. Es hat Freude bereitet, ihr und mir, und das schließlich ist der Sinn von Geschenken.

Und heute Abend leuchteten hunderte von Sternen über den Feldern, über der Skyline und über mir.

07. September 2013

You and I.

Taren • am 07.09.2013 um 22:02 in hören
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You and I, we’re like two rivers,
run and fall down to the sea.
When we meet, we’re lost forever,
lost forever, you and me.

You are the call – I am the answer,
you are the wish and I am the way.
You’re the music, I the dancer,
you are the night and I am the day.
You are the night and I am the day.

Lay your head upon my shoulder,
let your heart beat close to mine.
There’s no past and no tomorrow,
two hearts lost in space and time.

You are the call – I am the answer,
you are the wish and I am the way.
You’re the music, I the dancer,
you are the night and I am the day.
You are the night and I am the day.

The Stokes

28. April 2013

You will miss sunrise if you close your eyes.

Taren • am 28.04.2013 um 22:31 in hören
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If I needed you, would you come to me?
Would you come to me for to ease my pain?
And if you needed me, I would come to you,
I would swim the seas for to ease your pain.

The Broken Circle Breakdown

25. April 2013

Meine Soldaten

Taren • am 25.04.2013 um 10:40 in hören
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Immer wenn mein Herz nach dir ruft
und das Chaos ausbricht in mir drin,
schicke ich meine Soldaten los
um den Widerstand niederzuzwingen.
Immer wenn mein Herz nach dir ruft
und es brennt in den Straßen in mir drin,
befehle ich meiner Armee alles zu tun
um es wieder zum Schweigen zu bringen
bis es geknebelt, gebrochen ist und weggesperrt
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.

Maxim

16. Oktober 2011

woanders bin ich wer gewesen.

Taren • am 16.10.2011 um 22:49 in denken, fühlen, hören
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3 minuten bis zum hafen
3 jahre noch bis irgendwann
nur ein paar tage noch zum schlafen
dann fängt irgendetwas an
was mir irgendwas verspricht

und es sagt mir ins gesicht
schön dass du dabei bist
und doch fühl ich mich wie ein schneemann
dessen lieblingsmonat mai ist

zwischen all der euphorie
und sicher besser gings mir nie
fällt mir wieder ein
woanders bin ich wer gewesen
hier werd ich irgendjemand sein

Spaceman Spiff

Ein bisschen zwischen den Welten. Nicht richtig hier, nicht richtig dort, nicht im Alltag, nicht woanders – tanzend auf dem Grat der sozialen Kontakte, die irgendwie größtenteils im Moment ein Drahtseilakt bedeuten. Die Fragilität ist ungebrochen, die Haut dünn und papieren. Was hilft? Ich weiß es nicht, noch immer nicht. Am Alltag entlanghangelnd, so weit wie möglich die Normalität aufrechterhalten und weitergehen, nicht stehenbleiben,- und erst recht nicht zurücksehen.
Vieles ist ungenau, was ich will, was gut ist. Es ist die Jahreszeit, rede ich mir ein, das Licht, die Kälte, der Herbst, und nicht mein Inneres, was versucht zu verarbeiten, was noch nicht zu verarbeiten ist. Nein, mit dem Alten will ich mich nicht beschäftigen, lieber weglaufen ins Leben hinein, daß sich so seltsam, so fremd anfühlt, und doch – wenn ich nur genug davon in mich aufsauge, muß es doch wieder meines werden. Ab morgen wieder Disziplin, morgens ans Klavier, ich habe mir lang genug Pause erlaubt. Es wird Zeit, zurückzukehren und zurückzulassen, was nicht hierhin gehört, was stört und bohrt. Diese Leere aus mir herausreißen und wegwerfen. Wenn ich beschließe, daß alles gut ist, muß das doch auch so sein. Ich war wer, woanders, und jetzt?

zwischen all der euphorie
und sicher besser gings mir nie
fällt mir wieder ein
woanders bin ich wer gewesen
hier werd ich irgendjemand sein

04. Oktober 2011

Silent.

Taren • am 04.10.2011 um 23:33 in bitterschokolade, hören
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Du kannst die Augen wieder öffnen
Denn wir sind da, wo die Träumer wohnen
Und kämpfen mit vereinten Kräften
Gegen die Fakten, denn die kennen wir schon
Der gute Wille kommt von oben
Laß‘ uns von unten durch den Keller rein
Was zum Teufel hat Dich bloß so verbogen?
Wir wären nicht was wir sind ohne ein Stück Illusion
Wir wüssten nicht mehr wohin, nicht zurück, nicht nach vorn
Wir tragen zur Schau, wir wahren den Schein
Wir können alles sein

Anna Depenbusch, „Wir sind Hollywood“

Lachen, scherzen, unterwegs sein und andere treffen, immer ein Lächeln auf den Lippen und mit Leben diese Stille füllen – was sollte ich denn auch sonst tun? In mir ruht so hartnäckig und tief ein Schweigen, das sich in den Wänden festbeißt und mit mir verschmolzen ist, daß ich noch immer manchmal zu zerbrechen drohe. Wohin mit der Angst, der Traurigkeit und der Herbstmelancholie, die unter den letzten Sommersonnenstrahlen zuckt und doch schon im Schatten lauert? Es fehlen Worte, und in dem schwankenden, wirbelnden Tanz der fallenden Blätter kreisen Erinnerungen und Gedanken bedrohlich dicht unter der Oberfläche des Bewußtseins, rauben den Schlaf und stören den Tag.
Und „Alles wie immer, alles ist okay“ wird zum Credo, zum beruhigenden Mantra, wenn ich mir den Mantel des Lächelns umlege und wieder hinausgehe, immer wieder hinaus – gegen die Stille.

27. September 2011

wir verschwinden in musik.

Taren • am 27.09.2011 um 22:43 in fühlen, hören
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ich flieg in die luft fliegst du mit
egal wohin
exoplodiern statt implodiern
und dazwischen keine zeit verliern
alles gute absorbiern
schau mir in die augen, du spiegelst dich darin
geteiltes leid ist auch scheiße…
aber nicht mehr ganz so schlimm

Spaceman Spiff

Immer noch ratlos. Ein Pendeln zwischen Extremen, dem verzweifelten Kampf gegen Gedanken und Angst und dann immer wieder Momente, in denen es aushaltbar ist. Doch fehlt weiter das Gefühl dafür, was helfen könnte, was es besser macht, und dann suche ich sinnlos neue Informationen gegen diese Ratlosigkeit und finde nur Dinge, die mir mehr Angst machen. Ich bin so müde, und ich würde so gern eine Nacht gut schlafen können, nur eine Nacht.
Morgen wird besser. Es muß einfach. Gut, daß es wenigstens fremde Musik gibt, während mir meine eigene immer noch fehlt.

26. September 2011

Photonenkanonen

Taren • am 26.09.2011 um 23:01 in fühlen, hören
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es ist nicht die luft
die dir den atem nimmt
es ist nicht dein auge das weint
es ist nicht dein leben
das dich zu boden ringt
da ist wirklich nichts
was alles verneint

denn auch wenn alle photonen der welt
das nicht erleuchten können
können alle kanonen der welt
das nicht zerstörn

Spaceman Spiff

Regen im Gesicht, als ich in den Norden zurückkehre und vom Bahnhof durch die dämmrigen Straßen heimwärts laufe. Ein Krankenwagen fährt mit Blaulicht an mir vorbei, und kurz danach schließe ich die Haustür auf und komme zurück, wieder einmal. Die Wohnung ist noch groß und leicht fremd, und meine Haut wird wieder etwas dünner, alles ist etwas fragiler. Keine Gedanken aufkommen lassen, Musik in die Stille, und ich packe schnell meine Taschen aus, um vielleicht anzukommen, irgendwie. Der dünne Kitt, der die Risse in meinem Bauch verschließt, ist spürbar und spannt, und doch hält das Provisorium, bleiben die Stücke verbunden. Es ist auch beruhigend zu sehen, wie die Selbstheilungskräfte wirken, wie die Zeit eine Schicht über die schlimmsten Wunden und Ängste legt und dämpft, was unerträglich scheint. Zwar kann ich grade nicht leuchten – aber ich halte aus.

15. September 2011

Die Toten auf dem Rücksitz

Taren • am 15.09.2011 um 23:02 in erkannt, hören
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[…] Pack‘ deine Sachen und nimm‘ alles mit,
was dir wichtig ist und was dir gefällt:
Deine Photos, alte Platten, die Narben, die Hoffnung,
dein liebstes T-Shirt und das letzte Geld.

Wunder‘ dich nicht über die Toten auf dem Rücksitz
und laß‘ sie für uns Waltzing Matilda singen
und wunder‘ dich nicht über die Route, die ich nehme,
du wirst sehen, ich werde uns sicher ans Ziel bringen
über die Berge, die Städte, die Flüsse und Ströme
und wir werden mit den Toten zusammen singen. […]

Thees Uhlmann

Manchmal passen Lieder einfach so gut zur Gesamtsituation, das letzte Puzzleteil in dem unübersichtlichen Knäuel aus Gedanken und Gefühlen. Eines Tages gehen wir zusammen auf so einen Roadtrip, im Gepäck nur uns, Musik und ein paar Lieblingstshirts – und unsere Träume, Erinnerungen, Verletzungen und Gedanken.

29. Juni 2011

Ach, fick‘ dich ins Knie, Melancholie.

Taren • am 29.06.2011 um 20:09 in bitterschokolade, hören
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Aber so wie es war, wird’s nie wieder sein, und so wie es ist, wird’s nicht bleiben, und wie es dann wird kann vielleicht nur der bucklige Winter entscheiden…
Gisbert zu Knyphausen, „Seltsames Licht“

Prophezeiungen treffen manchmal mit beinahe verstörender Genauigkeit zu und schaffen damit eine Situationskomik, die lange noch bitter auf der Zunge verbleibt. Daß die Arzthelferin direkt eine Ärztin hinzuzieht, war zu erwarten, aber die immer wieder gleichen Fragen, die bei jeder Station erneut gestellt werden, ob ich stabil sei, wie lang das zurückliege, ob ich in stationärer Behandlung gewesen sei und jetzt grade einen Therapeuten habe, ob ich Medikamente einnehmen würde und damals drogensüchtig gewesen sei („Wirklich nicht?!“) zerren zunehmend an meinen Nerven. Es geht lediglich um eine Plasmaspende, aber mit meinem Aussehen werde ich behandelt, als würde ich grade mein Herz zur Transplantation freigeben. Sicherlich meint die Ärztin es nur nett, als sie mir anbietet, im Fall einer neuerlichen Krise und eines Rückfalls zu ihr zu kommen und mit ihr zu reden, aber vor dem Hintergrund der grade betonten Stabilität und Symptomfreiheit wirkt es wie Hohn. Ich behalte mein Lächeln auf den Lippen, nicke dazu und lasse mich zur Blutabnahme führen, wo erneut eine Schwester meine Arme betrachtet und kommentiert, wie schade das doch alles sei.
Der bittere Geschmack läßt mich nicht los, als ich das Center verlasse, in der Tasche einen Termin für die nächste Woche zur ersten Spende, schlußendlich also doch tauglich. Es ist ein erneutes Beispiel von gedankenlosem Umgang mit dieser Thematik im Alltag auch von Seiten des Fachpersonals, und neben all dem zynischen schwarzen Humors trifft es mich doch, ein wenig, obwohl ich es nicht zugeben will. Es ist eben immer ein Thema, in jeder Richtung – in dem betroffenen Schweigen, den verstohlenen oder offenen Blicken, in den behutsamen Nachfragen, was geschehen sei, im forschen Witz. Immer wieder lächle ich, betone, daß mich die Fragen nicht stören, lache, erkläre, und versuche dahinter zu vergessen, daß es mich noch immer trifft.
Es gibt keinen perfekten Umgang, nein, und vermutlich werde ich mich schlicht an den Schmerz gewöhnen müssen. Aber – manchmal wäre ich einfach gern normal. Ohne sie.
Ich schlucke es hinunter und sage mir selbst immer wieder, daß sie zu mir gehören, daß sie okay sind und es nicht wichtig ist, was andere denken. Immer wieder, bis ich es eines Tages wirklich glaube.

Ich weiß, was du jetzt sagen willst – sag‘ es lieber nicht. Diese Träume waren nicht groß genug, doch was dir fehlte ist unterm Strich: nur ein lachendes Gesicht auf der andern Seite des Spiegels, ein bisschen Stolz auf deinen Schultern, denn das steht dir gut. Das seltsame Gefühl, daß all dein Glück nicht unverdient ist, der alte Glanz in deinen Augen und ein bisschen Mut.
Gisbert zu Knyphausen, „Morsches Holz“

(Titel von Gisbert zu Knyphausen, „Melancholie“)

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